Tag 33 Pisecna Litovel 104km

Veröffentlicht am 1. Juli 2021 um 20:33

Heute heißt das Ziel wie die dortige Biersorte „Litoval“. Das genehmige ich mir heute Abend in Angesicht der Brauerei. Ist verdient, denke ich. Die Etappe war anspruchsvoll. Quasi der erste (kleine) Pass musste bewältigt werden. Also das morgendliche Training bestand aus 25 km Steigung bis auf 1000 Höhenmeter. Im Angesicht der Skilifte ging es danach weiterhin schön bergig weiter. So soll es ja auch sein. 

Im Vergleich zu Polen scheint hier alles aufgeräumter zu sein. Nicht an jeder Ecke bellt und wartet ein Hund. Die Straßen sind in einem besseren Zustand. Und die Fahrradwege haben eine erstklassigen Standard. Hier scheint in jüngster Vergangenheit einiges passiert zu sein. Zum ersten Mal fahre ich eine optimierte Version des Eurovelo 9, der nicht mal in den tollen Karten von Open Source Maps verzeichnet ist. Ganz tolle Wege abseits vom Verkehr in den Bergen meistens an Flussläufen. So wird es fast zu wenig abenteuerlich. Ich traue mich sogar allein auf die super Beschilderung zu verlassen. Das klappt prima!.

Ich hole wieder Radtouristen ein. Ein älteres Ehepaar, er auf eine normalen Rad, Sie auf einem Liegerad. Beide sind mit der französischen Nationalflagge ausgestattet. Gute Idee, die ich noch übernehmen sollte, wenn nicht immer auf unverständlichen Sprachen angesprochen möchte. So sage ich „Bonjour“ und wir erzählen uns ein wenig gegenseitig bevor ich weiter radele. Denn das Liegerad ist recht langsam. Die beiden Rentner machen eine Europareise auf unbestimmte Zeit. Das macht wieder Mut für zukünftige Projekte.

An diesem Tag habe ich unzählige Mal den Windbreaker an- und ausgezogen. Hoch schwitzt man, bei der Abfahrt wird’s kalt. Mal Sonne, mal Wolken. Der Wind bläst zudem wieder aus extrem ungünstiger Richtung. Am späten Nachmittag beruhig sich die ganze Szenerie, die Berge sind zu großen Teilen geschafft und dem Wind geht auch die Puste aus. An einer schönen Allee, die aussschließlich aus Kirschbäumen besteht, kann ich den roten Früchten nicht widerstehen. Obwohl Kirschen nicht zu meinem Favoriten zählen, sind diese extrem lecker und ich muss meine Einstellung zu Kirschen korrigieren. Das fühlt sich noch mehr nach Freiheit an, einfach am Wegesrand bedienen.

Am Hotel angekommen, wundert es mich nicht, dass ich mehrmals nach meiner Ankunftszeit gefragt wurde. Ich bin der einzige Gast in der wirklich großen Unterkunft. Bei der Ankunft ist jemand an der Rezeption, der das Rollo öffnet und mich sehr freundlich empfängt. So muss es sein. Selbst hier im angrenzenden Biergarten hat das WLAN vom Hotel noch vollen Ausschlag. Ich wundere mich, welches Equipment die haben. 

Morgen erwartet mich wieder eine tolle Stadt : Brünn. Tschechisch Brno ist die zweitgrößte Stadt und ich entscheide mich jetzt schon für zwei Nächte dort

 

 

 

 

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