Tag 52 Longarone Cortina d‘Ampezzo 66km

Veröffentlicht am 20. Juli 2021 um 20:08

Extra früh auf dem Bike. Es ist traumhaft die Sonne langsam über den Dolomiten aufgehen zu sehen. Zudem ist es sehr angenehm kühl. Bestes Radelwetter. Hier sieht man die Macht die Natur ganz anschaulich. Das ist auch der Grund für die vielen Baustellen. Überall von den Bergen sind Gerölllawinen abgegangen. Der Gebirgsbach fließt reißend durch das Tal. Die Naturgewalten sind halt doch nicht zu bändigen. Das sieht man gerade zuhause und auch in Österreich, wo Fluten Städte verwüstet haben und Menschen getötet wurden. Da sind meine kleinen Umwege aufgrund der Straßensperrungen wirklich völlig irrelevant. 

Ich bin sprachlos von soviel Naturschönheit den ganzen Tag über in der Bergwelt der Dolomiten. Hier sind auch wieder viele Radtouristen unterwegs, nicht ohne Grund. Die meisten sind schneller als ich und rasen mit ihren EBikes an mir vorbei. Mir ist mein Tempo genug, denn es gibt so viel zu sehen. 

Auch wieder eine Straßensperre, die ich beim besten Willen nicht umfahren kann. Auf dem Stück ist kein Mensch unterwegs. Ich mache mir Sorgen, dass bald wieder Schluss ist. Die Serpentinen gehen steil hoch und oben am Berg sieht man einen Bergrutsch und eine Baustelle. Den Grund für die gesperrte Straße? Ich frage zwei ältere Damen, ob ich weiterfahren kann. Ihre Antwort „no problemo, links abbiegen und tranquillo“ stellt sich zum Glück als richtig heraus. Eigentlich ist der Bergrutsch neben den Fahrbahn und ich komme durch, als ob nichts wäre. Alles andere wäre heute für mich in meiner kleinen Fahrradfahrer Welt eine mittlere Katastrophe gewesen. 

Nach den Serpentinen mündet der Weg in einen Fahrradweg mit leichter aber permanenter Steigung. Der erste ausgemusterte Bahnhof gibt mir ein gutes Gefühl. Es ist wieder eine alte Bahnstrecke, die viel Radelvergnügen verspricht. Die Ausblicke auf das Tal sind anders als aus dem Auto, da die Bahnlinie fast ausschließlich oberhalb der Straße und Ortschaften angelegt ist. Das geht nur mit dem Fahrrad.

In Cortina d'Ampezzo werde ich fast verrückt, da ich keine Supermarkt finde. Es bleibt mir nichts anderes übrig, als zum ersten Mal im Mittag in einem Retaurant eine Salat zu bestellen. 

Je höher es hinaus geht, desto karger wird die Landschaft. Mein Refugio für heute Nacht ist auf 1550 Metern. Außer dem Hotel ist hier nichts außer Natur. Zum Glück brauche ich auch nichts weiteres, ein Restaurant gibt es auch und eine tolle Terrasse mit Bergblick und dem obligatorischen Belohnungsbierchen. 

 

 

 

 

 

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